In Deutschland wurde der Expressionismus vor allem durch Künstlervereinigungen wie „Der Blaue Reiter“ oder die „Brücke“ entwickelt. Über die Grenzen hinweg sind hierzulande wenig andere expressionistische Künstlergruppen geläufig. Das änderte sich mit einer umfassenden Präsentation der 1918 in Groningen gegründeten Künstlervereinigung „De Ploeg“ – zu Deutsch: der Pflug. Junge Künstler*innen schlossen sich zusammen, um die Universitätsstadt zu einem Zentrum der Moderne zu machen. Der Name „De Ploeg“ sollte anzeigen, dass man den Boden in der Provinzstadt hierfür vorbereitete, durch Umpflügen urbar machte. Die Mitglieder organisierten gemeinsame Studien, Ausstellungen, Theaterabende und erhofften sich durch Ihren Zusammenschluss – mehr Sichtbarkeit nach Außen und mehr Inspiration durch Austausch. In den 1920er Jahren entfaltete sich in den Reihen von „De Ploeg“ ein variantenreicher expressionistischer Stil. Die Künstler*innen malten, zeichneten und experimentierten mit neuen Drucktechniken und gestalteten Gebrauchsgegenstände. Rund 100 farbintensive Gemälde, ausdrucksstarke Grafiken sowie einzelne Skulpturen und kunstgewerbliche Arbeiten von 15 Künstlerinnen und Künstlern waren in der Ausstellung zu sehen. Historische Fotografien, kurze Wandtexte und ein Audio-Guide führten in ein spannendes Kapitel der Moderne in den Niederlanden. Die Schau wurde von Dr. Petra Lanfermann aus der Städtischen Galerie Bietigheim-Bissingen in Kooperation mit dem Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe, dem Angermuseum Erfurt und dem Kunstmuseum Ahlen kuratiert.