Der Museumsgarten mit großzügigen Rasenflächen und gepflasterten Wegen gehörte größtenteils zur historischen Villa und verfügt noch über Reste der ehemaligen Einfriedung und des alten Baumbestands. Im Laufe der Zeit wurde er mit monumentalen Skulpturen gestaltet, vornehmlich Werke der sogenannten Konkreten Kunst aus der Zeit der 1970er bis 1990er Jahre. Ihre Platzierung erzeugt ein einvernehmliches Miteinander von Kunst, Natur und Architektur, das Spaziergänger aktiv miteinbezieht.
„Meine Arbeiten sind Gegenstände im Raum, Reflektoren des Lichts und Instrumente der Bewegung. In ihren rhythmischen Strukturen ist Zeit sichtbar“, so Heinz Mack über seine Werke. Persönliche Kontakte zwischen dem Stifter Theodor F. Leifeld und ihm führten Mitte der 1990er Jahre zum Ankauf von fünf Skulpturen des bekannten ZERO-Künstlers – der Auftakt des Skulpturengartens. Der über 3 Meter hoher Lichtturm lockt durch weithin sichtbare Spiegeleffekte. Ineinander. Strahler im Inneren verwandeln den Turm nachts in eine Lichtskulptur. Die spiegelnde Zick-Zack-Stele am Ufer der Werse erscheint bei einfallendem Sonnenlicht wie eine immaterielle Lichtspur, die aufwärts zum Himmel strebt. Bodenständiger wirken Macks Steinskulpturen, massive Blöcke, die er mit schräg gesetzten Einschnitten formt und öffnet, so dass, wie bei Rhythmus und Gelassenheit, eindrucksvolle Licht-Schattenzeichnungen entstehen.
Licht und Bewegung spielen auch in drei weiteren Stahlskulpturen eine wichtige Rolle. Raumplastik IV von William Brauhauser und Peter Schwickeraths Durchdringung I/79 bestehen aus zylindrischen Formen, die mit den rund verlaufenden Linien des Gartens korrespondieren. Dass ein einfaches Faltprinzip durchaus zu Herausforderungen führt, zeigt die zweiteilige Arbeit des Dortmunder Künstlers Horst Linn. Wie ist es möglich, dass die beiden vier Meter hohen Edelstahlplatten mal gerade und mal schräg stehen können? Kraftvoll und gleichzeitig schwebend entwickelt Robert Schads Knyrgel im stetigen Richtungswechsel die für seine Arbeiten so typische tänzerische Bewegung. Fast wie eine ‚Zeichnung im Raum‘. Die Bronzeskulptur Panther von Felicitas Lensing-Hebben zeigt eine statuarische und dennoch bewegte, mit Blick auf den Titel surreal anmutende Gestalt.
Das Gartentor Sliding Colours von Christoph Dahlhausen verbindet Funktionalität mit künstlerischem Selbstbewusstsein. Die schmalen Acrylgläser mit unterschiedlichen Farbsättigungen bilden eine etwa 10 Meter lange rhythmisch gestaltete Farbfolge. An der Frontseite des Museums scheinen vier offene Würfelfragmente, Günther Zins Auftauchen und Versinken, das Mauerwerk der historischen Villa zu durchbrechen. ‚Kunst am Bau‘ wird hier zu einer imaginativen Interaktion zwischen Skulptur und Architektur: ein Spiel mit Sein und Schein.