„Licht“ als Metapher für einen gesellschaftlichen, wie künstlerischen Neubeginn nach den dunklen Jahren des Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg prägte die Generation der ZERO-Künstler, die mit Heinz Mack, Günther Uecker, Leo Erb, Kuno Gonschior und Oskar Holweck im Kunstmuseum Ahlen vertreten ist. Eine Abkehr von der klassischen Malerei, eine Hinwendung zu innovativen Materialien und Techniken, der konsequente Verzicht auf jede Erzählung, die Zurücknahme der eigenen Handschrift und das große Interesse an Transparenz und Licht charakterisieren diese lose, jedoch freundschaftlich untereinander eng verbundene Künstlergruppierung. Eine besondere Rolle nimmt in diesem zeitlichen Kontext der Maler Fritz Winter ein, der in Ahlen seine Jugendzeit verbrachte, bevor er als Bauhausschüler nach Dessau ging. Darüber hinaus ist das Konvolut von Adolf Luther aus den 1950er bis 1980er Jahren erwähnenswert, das rund 30 Werke in Form von Zeichnungen, Ölgemälden, Materialbildern und Zerreißungen sowie Arbeiten aus Glas, mit Hohlspiegeln und Linsen umfasst. Im Bereich der Nachkriegskunst sind Bildhauer wie Rudolf Knubel, Horst Linn, Rolf Nolden oder Peter Schwickerath zu nennen, von denen skulpturale Werke, aber auch Bildhauerzeichnungen in die Sammlung eingingen, sowie Maler wie Bernd Damke, Erwin Bechtold und Eduard Micus, die jeweils mit größeren Werkgruppen vertreten sind.
Mit Positionen wie Heinrich Siepmann oder Hans Steinbrenner wird die konstruktiv-konkrete Kunst der 1960er und 1970er Jahre anschaulich repräsentiert und durch Werke von Klaus Staudt oder Imi Knoebel in die Gegenwart weitergeschrieben. Entdeckungen abseits des musealen Mainstreams ermöglichen Werke von Fritz Klemm, Rolf Rose, Sándor Szombati, Peter Stohrer, Armin Turk oder Lothar Wolleh.