„Zero ist der Anfang, Zero ist die Stille, Zero fließt, Zero ist Zero“ – so beschrieben Heinz Mack und Otto Piene 1963 eine Kunst, die nach den dunklen Jahren des Nationalsozialismus und des Krieges wieder Licht und Optimismus in die Welt bringen sollte. Puristisch, hell, schwebend, bewegt, tiefgründig und voller Energie sollten ihre Werke sein. Gemeinsam mit Künstlern wie Günther Uecker, Gotthard Graubner, Yves Klein, Roman Opalka oder Jean Tinguely glaubten sie daran, dass Kunst jeden Menschen unmittelbar ansprechen und berühren kann, ohne eine Geschichte zu erzählen oder einen Ausschnitt der Wirklichkeit abzubilden.
Sechzig Jahre später ist ZERO längst in die Geschichte eingegangen und in allen großen Museen zu Hause. Die weltweit wichtigste und größte ZERO-Kollektion mit fast 500 Werken ist die private Sammlung Lenz Schönberg – über viele Jahrzehnte von Gerhard und Anna Lenz aus Leidenschaft für die Kunst und im freundschaftlichen Dialog mit den Künstlern zusammengetragen. Leitend war der zukunftsweisende Gedanke, dass ZERO als europäische Bewegung zu verstehen ist.
Nach einer großen internationalen Tournee einige Jahre zuvor war eine Auswahl von rund 70 hochkarätigen Leihgaben zu Gast im Kunstmuseum Ahlen und erlaubte eine Revision aus heutiger Perspektive. Welche besondere Qualität entwickelt ZERO heute, im Zeitalter der Digitalisierung? Welche individuellen Erfahrungen erschließen sich im stillen Betrachten, in der Fokussierung? Welches Potential der Freude steckt in den Werken und wie lässt es sich in einer Zeit voller Krisen reaktivieren?
Mit Werken von:
Armand | Aubertin | Hermann Bartels | Václav Boštík |Enrico Castellani |Piero Dorazio |Luciano Fontana |Hermann Goepfert | Gotthard Graubner | Oskar Holweck | Yves Klein | Walter Leblanc | Heinz Mack | Piero Manzoni | Christian Megert | François Morellet | Roman Opalka | Otto Piene | Arnulf Rainer | Bridget Riley | Jan Jacobus Schoonhoven | Turi Simeti | Jean Tinguely | Günther Uecker | Victor Vasarely | Jef Verheyen | Hermann de Vries
Wir danken dem Förderkreis Kunstmuseum Ahlen e.V. und der Theodor F. Leifeld-Stiftung für die großzügige Förderung.