FRAGILE
Alles aus Glas! Grenzbereiche des Skulpturalen
19. Juni – 16. Oktober 2022
Ausgehend von formschönen Gebrauchsgläsern bekannter Gestalter der Jahrhundertwende führt der Parcours zu den utopischen Entwürfen der „Gläsernen Kette“, ein Zusammenschluss von Architekten, die für eine demokratische und im besten Sinne transparente Gesellschaft bauen wollten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entdeckten Zero Künstler, aber auch ‚Altmeister‘ wie Hans Arp oder Max Ernst, das lichtleitende und reflektierende Potenzial von Glas. Die aus den USA kommende Studioglasbewegung motivierte Künstler*innen zum selbständigen Experiment mit der Glasherstellung und -verarbeitung. Im Zusammenhang mit der Protestkultur der späten 1960er Jahre wurden an Glas Akte des Zerschlagens ausagiert. Highlights der Ausstellung markieren raumfüllende Installationen, beeindruckende Skulpturen, sowie Fotografien und Videos internationaler Künstler*innen der Gegenwart, die bis heute mit dem faszinierenden Material arbeiten.
Glas steht für Perfektion und Zerstörung, Schein und Sein, Hell und Dunkel, Vergeistigung und Vergegenwärtigung – die Ausstellung illustriert diese reichhaltige, wie widersprüchliche Ästhetik und das erzählerische Potential des Materials über Zeit- und Formgrenzen hinweg.
Beteiligte Künstler*innen:
Karl-Heinz Adler | Hans Arp | Peter Behrens | Larry Bell | Christoph Brech | Francois Bonvin | Erich Buchholz | Dale Chihuly | Louisa Clement | Le Corbusier | Tony Cragg | Felix Droese | Marcel Duchamp | Ayşe Erkmen | Max Ernst | Felicitas Fäßler | Gustave Falconnier | Hermann Finsterlin | Jan Fišar | Lucio Fontana | Gabriella Gerosa | Lena von Goedeke | Asta Gröting | Wenzel Hablik | Richard Hamilton | Mona Hatoum | Jenny Holzer | Bethan Huws | Martha Klonowska | Karl Köpping | Vera Lišková | Harvey K. Littleton | Adolf Loos | Adolf Luther | Christian Megert | Isa Melsheimer | Koloman Moser | Cornelia Parker | Verena Pfisterer | Otto Prutscher | Arnulf Rainer | Sebastian Richter | Richard Riemerschmid | René Roubíček | Karin Sander | Hans Scharoun | Kai Schiemenz | Gerda Schlembach | Thomas Schütte | Robert Smithson | Studio Seguso Arte Vetro | Lino Tagliapietra | Bruno Taut | Timm Ulrichs | Barry Le Va | František Vízner | Wilhelm Wagenfeld | James White | Jörg F. Zimmermann | Toots Zynsky
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit den Städtischen Museen Heilbronn, Kunsthalle Vogelmann, Kuratorin: Dr. Rita E. Täuber.
Zur Ausstellung ist ein Katalog im Snoeck Verlag erschienen.
Er ist während der Laufzeit der Ausstellung für 35 € an der Museumskasse erhältlich.
Neue Wahrheit? Kleine Wunder!
Die frühen Jahre der Fotografie
06. Februar – 29. Mai 2022
Die ersten fotografischen Bilder, 1839 von Louis Mandé Daguerre in Paris vorgestellt, lösten bei den Zeitgenossen Begeisterungsstürme aus: Die kleinen Aufnahmen auf versilberten Kupferplatten zeigten in der detailgenauen Wiedergabe der Natur eine neue Wahrheit und erschienen dem verblüfften Publikum wie kleine Wunder.
Mit über 200 Exponaten aus einer bislang noch nie gezeigten umfangreichen privaten Sammlung aus Westfalen erzählt die Ausstellung die Kulturgeschichte der frühen Fotografie und berichtet von der großen Faszination und dem weltweiten Siegeszug des neuen Bildmediums.
Seltene originale Geräte und historische Dokumente aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert führen vor Augen, wie es zur Geburtsstunde des Lichtbilds kam: von der Camera obscura, der Entdeckung der lichtempfindlichen Silbersalze, über die „Daguerreotypie“ und die ersten Bilder auf Papier bis zur weit verbreiteten Mode der Porträtaufnahmen, die durch eine rasante technische Weiterentwicklung möglich wurden.
Die Ausstellung zeigt, wie die ersten Porträt-Fotografien als Ausdruck besonderer Wertschätzung in edlen Leder- und Samtetuis aufbewahrt oder in prächtigen Rahmen präsentiert wurden, wie fremde Länder und ferne Kulturen ebenso in den Fokus der Fotografen gerieten, wie die immer sichtbarer werdende Armut auf den Straßen der Metropolen.
Schirmherrin der Ausstellung: Anne-Marie Descôtes, Botschafterin der Französischen Republik in Deutschland.
Gefördert von: Theodor F. Leifeld-Stiftung, Sparkasse Münsterland Ost, Kulturstiftung der Westfälischen Provinzialversicherung, Förderkreis des Kunstmuseums Ahlen
Zur Ausstellung ist ein reich bebilderter Katalog im Wienand Verlag erschienen. Neben den zahlreichen Abbildungen erschließen Essays ausgewiesener ExpertInnen die Entstehungsgeschichte der Fotografie.
Sie können ihn für 29 € bei uns im Haus erwerben.
Beat Zoderer | Trailer
20.06. – 12.09.2021