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Sandra del Pilar

Narziss am Fenster

02/06/19–11/08/19

In ihrer Ausstellung griff Sandra del Pilar (*1973) den Mythos des Narziss auf, der im Wasser sein gespiegeltes Antlitz betrachtet. Bei ihr jedoch sitzt der schöne Göttersohn nicht an einem Quell; bei ihr sitzt Narziss am Fenster, in dessen Scheibe er sich sieht, während er gleichzeitig die Welt betrachten kann. Symbolisch steht dieses simultane Beobachten paralleler Wirklichkeiten für die Gemälde der Künstlerin. Bestehend aus mehreren, hintereinander gestaffelten, transparenten Schichten, die sich gegenseitig durchdringen, verhüllen und enthüllen, zeigen sie unterschiedliche, mitunter auch widersprüchliche Ansichten. Die Oberfläche der Malerei wird durchlässig und spiegelt uns gleichzeitig selbst. Auf ihr wird ästhetisch, spannungsvoll und überraschend über das Bild als Medium der Sichtbarkeit reflektiert.